Die Internetseite Gedenken in Benelux ist ein Wegweiser zu Gedenkstätten in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Andreas Pflock, Autor des Buches „Auf vergessenen Spuren“, das wir auf unserem Portal ebenfalls vorstellen, hat die Seite als ergänzendes Angebot zu seiner Publikation konzipiert.
Für Belgien werden die Gedenkstätten dreier Lager vorgestellt. Im Auffanglager Breendonk waren zwischen 1940 und 1944 ca. 3.500 Menschen inhaftiert. Die Zitadelle Huy diente ab Juni 1941 als Sammel- und Durchgangslager; dort befindet sich seit 1992 das "Museum des Widerstands und der Konzentrationslager". In Mechelen erinnert eine Gedenkstätte mit einer Ausstellung an das „SS-Sammellager Mechelen”, das ein zentrales Durchgangslager bei der Deportation der belgischen Juden sowie Sinti und Roma gewesen ist. Zu diesem Gedenkort befindet sich auf unserem Portal bereits ein Text von Marjan Verplancke, im Jüdischen Widerstands- und Deportationsmuseum Mechelen verantwortlich für die pädagogische Arbeit.
Für Luxemburg beschreibt die Internetseite die Gedenkstätten des Bahnhofs Hollerich und der Villa Pauly, die beide als Ausgangspunkt für Deportationen dienten sowie des Klosters Fünfbrunnen, das zwischen 1941 bis 1943 als Auffanglager eingerichtet war. Außerdem bietet „Gedenken in Benelux“ Informationen über den thematischen Wanderweg Senier des Passeurs (Fluchthelferweg). Der Weg verläuft auf den Spuren von luxemburgischen Widerständlern und Zwangsrekrutierten, die während der letzten Kriegsjahre ins nahe Belgien flüchteten. Das Streik-Denkmal Wiltz erinnert an den Generalstreik, der im August/September 1942 ganz Luxemburg erfasste. Er wurde zum Symbol des luxemburgischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer. Außerdem wird das Nationale Widerstandsmuseum, das die Geschichte des Luxemburger Widerstands gegen die deutsche Besatzungsmacht 1940-1945 dokumentiert, vorgestellt.
Die Rubrik zu Gedenkstätten in den Niederlanden ist am umfangreichsten. Ein Beitrag beschäftigt sich mit Spuren der deutschen Besatzungszeit in Amsterdam und schlägt einen Stadtrundgang zu 12 verschiedenen Denkmälern, Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen vor. Des Weiteren werden die Gedenkstätten des Durchgangslagers Amersfoort, des Konzentrationslagers Herzogenbusch, des Polizeilichen Durchgangslagers Schoorl, des Polizeigefängnisses Den Haag-Scheveningen und des Polizeilichen Judendurchgangslagers Westerbork beschrieben. Weitere aufgeführte Orte sind das Großseminar der katholischen Kirche in Haaren, in dem sich ein Geisellager und Polizeigefängnis befand sowie die Gedenkstätte für die Opfer einer Razzia der Deutschen Wehrmacht im Dorf Putten 1944.
Zu jeder Gedenkstätte finden Sie kurze und übersichtliche Informationen, die Sie zum Besuch der historischen Stätten benötigen. Außerdem bietet „Gedenken in Benelux“ auch umfassende historische Hintergrundinformationen zu den einzelnen Lagern mit Karten, Fotos und Abbildungen von Dokumenten, die zum Beispiel für die inhaltliche Vorbereitung des Besuches genutzt werden können. Eine Sammlung von Links und Literaturempfehlungen zu jeder Gedenkstätte sowie ein Veranstaltungskalender runden das Angebot ab.