Im Zuge der Recherchen für die Ausstellung »Von Navajos und Edelweißpiraten - Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933 bis 1945«, die bis zum 25. Februar 2005 im NS-Dokumentationszentrum zu sehen war, entstand die Idee, sich intensiver mit der Musik dieser Jugendbewegung zu beschäftigen. So entstand eine CD, auf der Kölner Bands Stücke der Edelweißpiraten auf ihre Art interpretieren. Diese Aufnahmen können ebenso wie die Originaltexte der Lieder auf der Ausstellungswebsite einsehen.
Die Art der Auseinandersetzung mit dem Liedgut ist so unterschiedlich wie die Künstler selbst. Während die einen überlieferte Bruchstücke in moderne Songstrukturen fügten, aktualisierten andere Inhalt und Form der romantischen, kämpferischen oder lustigen Volksweisen jenes Teils der Bündischen Jugend, der sich der Nazi-Diktatur widersetzte, in unterschiedlichsten Formen. Neben modernen Ragga, Drum 'n' Bass und Neo-Folk-Interpretationen finden sich auch drei Produktionen mit „ergrauten“ Edelweißpiraten.
Zu jedem Musikstück findet sich eine Originaltextversion und die durch die Künstlerinnen und Künstler veränderte Textversion, historische Fotos von Edelweißpiratinnen und -piraten, Informationen über die Künstlerinnen und Künstler sowie eine historische Kontextualisierung der Lieder.
Als zusätzliche, besonders für Lehrer und Multiplikatorinnen interessante Information findet sich im unteren Teil der Website ein Link zu dem Artikel: „Wo keine Gitarre klingt, da ist die Luft nicht rein!“ Anmerkungen zum Singen in der NS-Zeit von Martin Rüther.
Die Website ist eine wertvolle Ressource für die historisch-politische Bildung, da sie eine Annäherung an das historische Thema „Jugend im Nationalsozialismus“ über einen aktuellen Zugang - Musikerinnen und Musiker, mit den sich Jugendliche identifizieren können - ermöglicht.
Darüber hinaus bietet sie mit der Möglichkeit, eigene Neuinterpretationen der Edelweisspiratenlieder auf der Website zu veröffentlichen, eine interessante Anregung für den fächerübergreifenden Unterricht Geschichte - Musik. Musikalische Bewerbungen oder die Bitte um finanzielle oder technische Unterstützung der Aufnahmen können an die Adresse edelweiss [at] nsdok [dot] de eingereicht werden.
Einfache, auch für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I verständliche, Texte über die Geschichte und Geschichten der Edelweißpiraten finden sich auf der Website der Ausstellung »Von Navajos und Edelweißpiraten – Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933 bis 1945«.