"Miphgasch" heißt in der hebräischen Sprache "Begegnung". Dieser Name ist für den 1995 aus privatem Engagement gegründeten Verein Programm: es geht um die Begegnung zwischen nichtjüdischen und jüdischen Jugendlichen.
Der Verein initiiert, organisiert, gestaltet und unterstützt Vorträge und Seminare mit Zeitzeugen in Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen, Schüler- und Jugendwettbewerbe zur deutsch-jüdischen Geschichte sowie Begegnungen zwischen jungen nichtjüdischen und jüdischen Menschen.
Ein Projekt des Vereins ist die Jugendgeschichtswerkstatt, die am 23. Mai während des Forums "Jugend für Demokratie und Toleranz" in Berlin als eines von vier "Best-Practice-Projekten" von Bundesinnenminister Otto Schily und Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin ausgezeichnet wurde. Als "Botschafter für Toleranz" erhielten die Mitglieder der Ju-gendgeschichtswerkstatt Miphgasch einen Scheck über 10 000 DM zur Unterstützung ihrer weiteren Arbeit.
Die Jugendgeschichtswerkstatt hat sich die Erforschung des Alltagslebens von Juden während der Nazizeit in Berlin zur Aufgabe gemacht. Alltagssituationen bilden den Ausgangspunkt des Projekts "Für Juden verboten – Jüdischer Alltag in Berlin". Auf diese Weise soll betont wer-den, dass die Erniedrigung und Entwürdigung von Menschen, ihr Herausdrängen aus der Gesellschaft, schon vor der Deportation und der Tötung in Konzentrationslagern begann.
Die vielfältigen und sorgfältig recherchierten Ergebnisse ihrer Projektarbeit dokumentieren die Jugendliche in verschiedenen Ausstellungen: In einer "fahrenden Ausstellung" informie-ren sie in einem regulär verkehrenden Zug der Berliner Stadtbahn über das Verbot der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Juden in der Zeit von 1933-45.
Daneben konzipierte die Jugendwerkstatt eine Wanderausstellung, die sich mit weiteren Themen der Diskriminierung im jüdischen Alltag beschäftigt, und ein Internetprojekt, das die Möglichkeit des bundesweiten Erfahrungsaustausches und des Kennenlernens anderer Projekte, Ideen und Initiativen bietet.