Die Villa ten Hompel befindet sich in Münster und thematisiert einen in der historisch-politischen Bildungsarbeit selten beachteten Ort der Mittäterschaft: den Schreibtisch als Tatort.
Die Villa ten Hompel, die heute als Ort der Geschichtsvermittlung dient, war eine Fabrikantenvilla. Während des Nationalsozialismus war die Villa der Sitz der Ordnungspolizei. Im Nachkriegsdeutschland befand sich dort das Dezernat für Wiedergutmachung. Gerade diese doppelte Geschichte der Villa wird in zwei Ausstellungen thematisiert.
Der Ort wird derzeitig multifunktional genutzt. Die Villa ten Hopel vereint Ausstellungen, Bildungsangebote, Beratung gegen Rechtsextremismus, aber auch Veranstaltungen sowie eine Bibliothek und die Sammlung von Dokumentationen in sich. Sie dient somit als „didaktische Schnittstelle“ und soll die Möglichkeit bieten, sich die Frage zu stellen, warum es auch in der Gegenwart immer noch notwendig ist, sich mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Villa ten Hompel setzt sich zum Ziel, an einen Alltag zu knüpfen, in dem das Thema Demokratie verhandelbar ist.
In der Villa ist ein breites Angebot für die historisch-politische Bildung repräsentiert. Sie bietet unterschiedliche Thementage, Gedenkstättenfahrten sowie Arbeitsräume an. Auch eher unkonventionelle Formen der Behandlung des Themas Nationalsozialismus sind dort zu finden. So gibt es die Möglichkeit, Geschichte durch Theater zu inszenieren und zu vermitteln. Ein wichtiges Ziel ist es darüber hinaus, mit einem innovativem Angebot sowohl eine Auseinandersetzung mit der Deutschen Geschichte, als auch die Beschäftigung mit dem komplexen Thema Demokratie so aufzubereiten, dass Jugendliche und junge Erwachsene sich mit Interesse diesen Themen widmen.