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Grenzgeschichte - Ein Projekt der deutschsprachigen Gemeinde Belgiens

Das Projekt Grenzgeschichte DG (deutschsprachige Gemeinschaft) widmet sich der Aufarbeitung und Verbreitung der regionalen Alltags-, Sozial- und Zeitgeschichte der Ostkantone Belgiens und des deutsch-belgisch-niederländischen Grenzlandes. Seit 2007 ist Grenzgeschichte DG eine Arbeitsabteilung an der Autonomen Hochschule Eupen in der Deutschsprachigen Gemeinde Belgiens.

Das Projekt versteht sich als Medium für "Geschichte von unten", d.h. es kommen vor allem Zeitzeug/innen zu Wort. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Neben der Aufzeichnung und Bereitstellung von Zeitzeug/inneninterviews führt Grenzgeschichte DG auch eigene Projekte zur historisch-politischen Bildung durch.

Die Webseite bietet Informationen zur Zeitgeschichte der heutigen Euregio Maas-Rhein mit dem Fokus auf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein weiterer Menüpunkt widmet sich der christlichen Arbeiterbewegung im Eupener Land (Belgien). Unter "Zeitzeugenarbeit" finden sich schriftliche Aufzeichnungen aus Gesprächen mit ehemaligen Bewohner/innen der Eupener Region. Die Texte berichten von belgischen Widerstandskämpfern, jüdischen Aachener Bürger/innen und den letzten Tagen vor der Befreiung Eupens durch die US-amerikanische Armee.

Im Bereich "Projekte" befindet sich u.a. eine Handy-Tour, die unter dem Titel „Demokratie stärken – aus der Geschichte lernen“ von Grenzgeschichte DG mitentwickelt wurden. An 16 Stationen in Ostbelgien zum Thema „Krieg, Nazis und Widerstand“ und mithilfe einer Landkarte besuchen Jugendliche einzelne Orte. Dort können dann Informationen zur Geschichte der Region angehört werden. Die Audiodateien können entweder direkt mit dem Smartphone oder am heimischen Computer als mp3 von der Webseite geladen und anschließend auf ein Handy überspielt werden.

Zur Vorbereitung auf eine solche Handy-Tour empfiehlt Grenzgeschichte DG den Reiseführer durch die Grenzregion "Auf den Spuren von Krieg, Besetzung und Widerstand" von Herbert Ruland. Der Autor beschreibt hier verschiedene Gedenkorte und -stätten des 20. Jahrhunderts wie beispielsweise den Bahnhof Montzen Gare, von dem aus die Züge in die Vernichtungslager abfuhren oder Gräber von belgischen Widerstandskämpfern.

Die Webseite ist hilfreich zur Vorbereitung auf Klassenfahrten in die Euregion Maas-Rhein. Die zahlreichen Texte zur Geschichte und insbesondere die Handy-Tour auf den Spuren des belgischen Widerstands gegen den NS können zum Verständnis der wechselvollen Vergangenheit der deutschsprachigen Minderheit in Belgien beitragen.

 

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