Zeitzeugnisse aus dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden.
Das preisgekrönte Webportal Zeitzeugengeschichte ist eine Austauschseite für Zeitzeugnisse des NS-Regimes, die hauptsächlich von Jugendlichen und Multiplikator/-innen produziert werden und wurden. Ziel ist es, Zeitzeugeninterviews in Form eines öffentlichen und virtuellen Archivs zugänglich zu machen. Zeitzeugengeschichte ist auf unserem Webportal bereits ausführlicher vorgestellt worden.
Die Interviews können für nicht-kommerzielle Zwecke heruntergeladen werden. Sie sind so geschnitten worden, dass man Teile der Interviews zu unterschiedlichen Themen getrennt verwenden kann. Die einzelnen Teile sind allerdings von sehr unterschiedlicher Länge (ca. zwischen 2 und 15 Minuten). Eine kurze Beschreibung informiert den Nutzer nicht nur über den Zeitraum, von dem der Zeitzeuge spricht, sondern auch über die angesprochenen Themen.
Auf dem Portal befinden sich zurzeit Interviews mit zwei Personen aus den Niederlanden. Sie sind beide auf Deutsch geführt worden (wenn auch manchmal aufgrund des niederländischen Akzents etwas schwer verständlich), liegen in guter Aufnahmequalität vor und können direkt für die Verwendung in der Bildungsarbeit herunter geladen werden.
Peter Josef Snep
Peter Josef Snep wurde 1921 als Sohn niederländischer Eltern in Bonn geboren. Wegen des Aufstiegs der Nationalsozialisten entschied sein Vater 1930 mit seiner Familie nach Amsterdam zu ziehen. Dort wurden beide schließlich verhaftet, da sie jüdischen Geschäftsleuten bei der Flucht in die Schweiz halfen. Sie kamen zunächst ins KZ-Sachsenhausen und dann in das Außenlager Berlin-Lichterfelde, wo sie Zwangsarbeit in der Tischlerei leisten mussten. Peter Josef Snep wurde von Deutschland wieder zur Zwangsarbeit nach Amsterdam verschickt. Dort angekommen konnte er untertauchen.
In seinem Interview berichtet Herr Snep von der Okkupation der Niederlande, seinem eigenen Schicksal in den Lagern und während der Zwangsarbeit und wie er das Ende des Krieges in den Niederlanden erlebte.
Gerard de Ruiter
Gerard de Ruiter erlebte den Überfall der Nationalsozialisten auf die Niederlande. Ab 1943 schloss er sich dem Widerstand an. Nach seiner Verhaftung kam er ebenfalls ins Konzentrationslager Lichterfelde, wo er Zwangsarbeit für den Aufbau des nationalsozialistischen Projekts „Germania“ leisten musste. Bei Kriegsende überlebte er den Todesmarsch von Sachsenhausen, ihm gelang die Flucht und er konnte in die Niederlande zurückkehren.
In seinem Interview berichtet Herr de Ruiter vor allem vom Alltag während der Zwangsarbeit in Berlin, von dem Todesmarsch aus Sachsenhausen sowie von seiner heutigen Arbeit als Zeitzeuge in der Gedenkstätte Lichterfelde.
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- 16/12/2010 - 15:29