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Verdammt starke Liebe

Die wahre Geschichte von Stefan K. und Willi G.

Lutz van Dijk: Verdammt starke Liebe. Die wahre Geschichte von Stefan K. und Willi G. cbt Verlag (2005), 192 S. € 5,90. Ab 14 Jahren.

Stefan ist vierzehn Jahre alt, als sich mit dem Überfall Deutschlands auf Polen im Sommer 1939 sein Leben über Nacht ändert. Er, der immer ein guter Schüler war, darf nun nicht mehr die Schule besuchen Sein Vater wird als Zwangsarbeiter nach Deutschland deportiert.

Zweieinhalb Jahre später geht es für ihn und seine Familie nur noch ums Überleben. Da lernt er Willi kennen, einen jungen deutschen Soldaten, kaum älter als er selbst. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick - doch Liebe zwischen Männern darf nicht sein, schon gar nicht nach nationalsozialistischer Ideologie. Trotz der ungeheuren Gefahr, die eine Beziehung für sie beide bedeutet, gehen sie das Wagnis ein.

Nach einigen Monaten des heimlichen Glücks wird Willi an die Ostfront versetzt. Stefan ist verzweifelt. Als er über Wochen keine Nachricht von Willi erhält und sich Gerüchte mehren, dass die deutsche Armee bei Stalingrad eingekesselt ist, schreibt er ihm einen verhängnisvollen Brief. Wenig später wird er verhaftet, gefoltert und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Stefan überlebt in verschiedenen Gefängnissen und Konzentrationslagern den Krieg - doch was aus Willi geworden ist, erfährt er nie

„Verdammt starke Liebe“ basiert auf der Lebensgeschichte von Stefan K., Jahrgang 1925, der dem Autor Lutz van Dijk immer wieder für Rückfragen zur Verfügung stand. Die Neuausgabe ("Verdammt starke Liebe" erschien erstmals vor 10 Jahren) ist ergänzt um ein aktuelles Nachwort des Autors und eine Zeittafel zur Geschichte der Homosexuellenverfolgung. Im Jahr 1992 wurde die Erstausgabe mit dem Hans-im-Glück-Preis ausgezeichnet.

Stefan K. begann Ende der 80er Jahre für eine Entschädigung für das durch die Nationalsozialisten erlittene Unrecht zu kämpfen. Seine Eingaben wurden zunächst in Deutschland abgewiesen. Eine mit anderen Opfergruppen vergleichbare Entschädigung aus Deutschland hat er als Schwuler nicht erhalten. Stefan war eines der wenigen schwulen Opfer der Naziverfolgung, das seine Lebensgeschichte öffentlich machte. Wegen seines Umfeldes im heutigen Warschau wollte er aber nicht, dass sein voller Name veröffentlicht wird.
Er hat auch Zeugnis abgelegt im US-Holocaust-Museum in Washington und bei der Steven-Spielberg-Foundation in Los Angeles.

Sein Buch ist in enger Kooperation mit Lutz van Dijk entstanden, der sich auch dafür einsetzte Stefan K.s Lebensgeschichte in den Materialienband zum interkulturellen Geschichtslernen „Mehrheit, Macht, Geschichte“ aufzunehmen.

 

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