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Gesegnet sei die Phantasie – verflucht sei sie!

Batsheva Dagan: Gesegnet sei die Phantasie – verflucht sei sie! Erinnerungen von "Dort" ÜberLebenszeugnisse. (2005) Metropol Verlag Berlin, 120 S., 16,- € (mit einem Nachwort von Constanze Jeiser zur Lebensgeschichte der Autorin)

Batsheva Dagans Gedichte sind eine Erinnerung an ihre Erlebnisse als junges Mädchen im Konzentrationslager. Auch wenn sich Poesie und KZ auszuschließen scheinen, so haben Verfolgte gerade während der Haft die Schrecken des Erlebten in dieser besonderen Form ausdrücken wollten.

Batsheva Dagans Gedichte in einer bildreichen, direkten Sprache, die auch für Jugendliche verständlich ist, sind Erinnerungen an ihre Erlebnisse als junges Mädchen in Ghettos und Lagern. Sie gibt im Rückblick Antworten auf die Frage, was es bedeutete, unter den Bedingungen von Verfolgung und Konzentrationslager zu leben. 1925 wurde sie als Isabella Rubinsteig in Łódź geboren. Mit Eltern und Geschwistern floh sie vor den Deutschen in die damalige UdSSR, kam 1941 dort ins Ghetto.

Während ihre Eltern und eine Schwester nach Auflösung des Gettos in Treblinka ermordet wurden, entkam sie mit gefälschten Papieren der Deportation und gelangte als polnisches Dienstmädchen zwangsverpflichtet nach Schwerin in Mecklenburg. Nach einer Denunziation wurde sie von der Gestapo verhaftet und kam nach Aufenthalten in mehreren Haftanstalten im Mai 1943 achtzehnjährig nach Auschwitz-Birkenau. Sie überlebte dort bis zur Evakuierung des Lagers und wurde mit einem "Todesmarsch" zurück nach Mecklenburg in das Lager Malchow verschleppt. (siehe auf dieser Website das Projekt zum Lager Malchow [node:4290]) Ihre Befreiung erlebte sie am 2. Mai in Lübz durch die Britische Armee.

Seit 1946 lebt Batsheva Dagan in Israel. Von Ihrer Familie entkamen nur wenige dem Holocaust. Sie ist Psychologin und arbeitet mit Jugendlichen und Lehrern in Israel, Europa und den USA als Zeitzeugin. Sie entwickelte u.a. eine Methode, das Thema "Shoah" Kindern zu vermitteln. Die Illustrationen von Yaakov Gutermann begleiten ihre Schilderungen, sodass in der sehr persönlichen Zwiesprache von Gedicht und Bild zugänglich wird, worin das Ungeheuerliche des Holocaust bestand.

 

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