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Jüdische Welten

Marion Kaplan, Beate Meyer (Hg.): Jüdische Welten.  Juden in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. (2005) Wallstein Verlag Göttingen. Festschrift für Monika Richarz. Mit Beiträgen von Mitchell G. Ash, Walter Zwi Bacharach, Frank Bajohr, Avraham Barkai, Andreas Brämer, Anat Feinberg, Henry Friedlander, Atina Grossmann, Stefi Jersch-Wenzel, Daniel Jütte, Robert Jütte, Deborah Hertz, Marion Kaplan, Konrad Kwiet, Robert Liberles, Ina Lorenz, Steven M. Lowenstein, Beate Meyer, Sabine Offe, Arnold Paucker, Sybille Quack, Stefanie Schüler-Springorum, Hermann Simon, Shulamit Volkov und Yfaat Weiss.  

Der Band ist Monika Richarz gewidmet, emeritierte Professorin für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Hamburg und bis 2001 Direktorin am Institut für Geschichte der deutschen Juden im Hamburg. Mit ihrem Lebenswerk, dem dreibändigen biographischen Standardwerk "Jüdisches Leben in Deutschland" trug sie grundlegend zu Vermittlung jüdischer Geschichte in Schulen, Universitäten und Museen bei.

Wie der Titel des umfangreichen Sammelbandes bereits verrät, geben die Autorinnen und Autoren der 25 Aufsätze Einblicke in höchst unterschiedliche "Jüdische Welten". So befassen sie sich mit den Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen der Juden auf dem Lande. Sie untersuchen, wie die Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit das Verhältnis der Geschlechter innerhalb der jüdischen Minderheit, aber auch zur nichtjüdischen Umwelt bestimmten.

Sie skizzieren in biographischen Miniaturen sehr unterschiedliche jüdische Lebenswege, so etwa den des einst berühmten Violinvirtuosen Edmund Singer oder aber den des unbekannten entflohenen Auschwitz-Häftlings Bully Schott. Eine Reihe von Aufsätzen untersuchen den Holocaust und seine Folgen: Hier geht es vor allem um den Weg der NS-Machthaber zur Vernichtungspolitik, um die Emigration und um die letzten Briefe derer, die kurz vor ihrer Ermordung standen. Zwei weitere Beiträge beschäftigen sich mit der oft tragischen Situation überlebender Juden in der frühen Nachkriegszeit. Im letzten Kapitel analysieren Beiträgerinnen und Beiträger kritisch Entwicklungstendenzen, die sich in der gegenwärtigen deutschen Historiographie und Erinnerungskultur abzeichnen.

Herausgeberinnen

Marion Kaplan, geb. 1946, Professorin für Modern Jewish History an der New York University, veröffentlichte zahlreiche Studien zur deutsch-jüdischen Geschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, insbesondere zur Geschlechter- und Alltagsgeschichte.

Beate Meyer, geb. 1952, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg, veröffentlichte insbesondere zur Verfolgung von "Mischlingen" und "Mischehen" und zu den Deportationen der Juden während der NS-Zeit.

 

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