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Der nationalsozialistische Judenmord in polnischen Augen

Anhand der Untersuchung der polnischen Presse in den Jahren 1942-1946/47 werden in dieser, bereits im Jahr 2002 eingereichten Dissertation Einstellungen in Bezug auf den nationalsozialistischen Judenmord aufgrund einer repräsentativen Auswahl zusammengetragen, geordnet und in ihrem historischen Kontext analysiert. Die Zuordnung der Publikationen bzw. der Artikel erfolgt, was die Untergrundpresse unter der NS-Okkupation anbetrifft, vordefinierten sieben Lagern des politischen Widerstands, von der Heimatarmee und Regierungsdelegatur über die sozialistischen und rechtsnationalistischen Parteien bis hin zu den Kommunisten.

Es lässt sich feststellen, daß die Mitteilungen über den Judenmord unter der NS-Okkupation das breite Meinungsspektrum in bezug auf die "Judenfrage" widerspiegelten. Zugleich wird aber deutlich, daß die publizistische Aufmerksamkeit sich auf das Leiden der polnischen Nation konzentrierte - das der jüdischen Bevölkerung interessierte ganz überwiegend nur insoweit, als es sich zu jenem in Beziehung setzen ließ.

Deswegen wurden die NS-Tötungszentren keineswegs stets als Orte des Judenmordes, sondern vielmehr als Menetekel einer vermeintlich bevorstehenden "Polenvernichtung" angesehen. Diese Wahrnehmung des Judenmordes lässt sich auf die verbreitete Überzeugung zurückführen, dass nur die Polen Opfer seien. Juden wurden indessen nicht als Teil der ethnisch verstandenen polnischen Volksgemeinschaft betrachtet, der gegenüber unbedingte Solidarität geübt werden mußte. Die gesamte Publikation kann unter http://kups.ub.uni-koeln.de/volltexte/2003/952/ eingesehen werden.

 

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