Am 16. Dezember 1942 befahl der "Reichsführer-SS" Heinrich Himmler die Deportation der noch im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma. Ein zentraler Deportationsort für die im März 1943 aus dem Rheinland und Westfalen in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau einsetzenden Verschleppungen war die Kölner Messe.

Zum 60. Jahrestag des „Auschwitz-Erlasses“ hat der Arbeitskreis NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit den nordrhein-westfälischen Gedenkstätten und Initiativen nun eine Informationsbroschüre zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Zigeunerverfolgung in Rheinland und Westfalen herausgegeben. Da Sinti und Roma nach 1945 nahezu bruchlos weiter diskriminiert und erst Jahrzehnte später als Opfer des nationalsozialistischen Völkermords anerkannt wurden, setzten Forschungen über diese Gruppe erst sehr spät ein. Hinzu kommt, dass viele Quellen vernichtet oder nach dem Krieg von den Tatbeteiligten zurückgehalten wurden, so dass es bis heute für einige Städte kaum möglich ist, die Vorgeschichte des Völkermords an den Sinti und Roma zu rekonstruieren.

Auf der anderen Seite ist in den letzten Jahren in der Öffentlichkeit, insbesondere bei Schulen, Bildungsträgern, Initiativen oder in der Wissenschaft, das Interesse gewachsen, sich mit der Verfolgung von Sinti und Roma auseinander zu setzen. Das Heft versucht daher eine Bestandsaufnahme dessen vorzunehmen, was in den beteiligten Städten bekannt ist, und auf welche Weise sich die Gedenkstätten dem Thema zugewandt haben. Dabei werden insbesondere die Möglichkeiten aufgezeigt, die die Gedenkstätten für die Bildungsarbeit bereit halten, und die zu Aktivitäten anregen, die über ein punktuelles Gedenken hinaus weisen.

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Die Broschüre ist kostenlos zu beziehen über: http://www.ns-gedenkstaetten.de/nrw oder in den nordrhein-westfälischen NS-Gedenkstätten.

 

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