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Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik

"Das Schulsystem ist in seinen Strukturen, Funktionen und Prozessen undemokratisch und sogar demokratiewidrig.“, so Prof. Dr. Wolfgang Edelstein, ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.. (Zitiert aus einem Interview mit Dr. Peter Pahmeyer für das Bildungsportal Bildungsklick.de. http://bildungsklick.de/a/56699/das-schulsystem-ist-demokratiewidrig/ )

Genau an diesem Punkt setzt die Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V. (DeGeDe) an. Sie ist eine gemeinnützige Vereinigung, die sich für Demokratie in Bildungs- und Jugendeinrichtungen engagiert. Eine besonders wichtige Aufgabe sieht sie in der Entwicklung demokratischen Lernens und demokratischer Kultur in der Schule.

Die DeGeDe betreibt keine historisch-politische Bildung im Sinne eines „Lernens aus der Geschichte“, vielmehr möchte sie Schüler/innen zu Partizipation befähigen, indem das eigene Erleben von Demokratie bereits im Schulalltag erprobt wird. Wobei der alte Dualismus zwischen politischer Bildung und Demokratiepädagogik überholt sei, so Kurt Edler, Vorsitzender der DeGeDe. Demokratieerziehung müsse jedoch auch auf einer Realerfahrung demokratischer Beteiligungsprozesse beruhen. Die Schule übernehme dabei nicht die Rolle eines Parlaments in der immer das Mehrheitsprinzip gelte, eher sollten einzelne Elemente wie die der Streitschlichtung oder des Klassenrats durch Schüler/innen erlernt und ausgeübt werden, so Edler weiter.

Das frühe eigene Erleben einer demokratischen Schulkultur befördere die Ausbildung von Werten und Fertigkeiten wie Perspektivübernahme, Kooperationsbereitschaft oder auch die Akzeptanz von Heterogenität, so Prof. Edelstein.

Als größte Herausforderung für das Demokratielernen sieht Kurt Edler die Entfremdung vom Staat nicht nur von Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen an. Dieses „Pulverfass“ bereite den Boden für Rechtsextremismus, der die Chance ergriffen habe eine gut organisierte Jugendbewegung aufzubauen. Eine demokratische Jugendbewegung hingegen fehle.

Die Entfremdung vieler Jugendlicher führt Edler auf die hohe Komplexität politischer Entscheidungsprozesse zurück, welche mit der Ausbildung eines Expertentums zu einem „Privatismus“ bei vielen Jugendlichen geführt habe. Dringend müssten Schulen daher auf das Demokratiedefizit reagieren und der Entfremdung entgegenwirken.

Um Multiplikatoren der Demokratiepädagogik besser zu schulen, entwickelt die DeGeDe Aus- und Fortbildungsangebote. Sie vermittelt Know-How, um die Materialien des BLK-Programms „Demokratie lernen & leben“ einzusetzen.

Außerdem versteht sie sich als Vernetzungsstelle für demokratiepädagogische Projekte im In- und Ausland sowie als Plattform für demokratiepädagogische Initiativen, die sie durch Veröffentlichungen, Info-Netze und Kommunikationsplattformen zu unterstützen versucht.

Kontakt

Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e.V.
Chausseestr. 29
D-10115 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 28045134
Fax: + 49 (0) 30 89373502
http://www.degede.de/index.php?option=com_frontpage&Itemid=44 

 

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