Arbeitskommandos mit sowjetischen Kriegsgefangenen – eine Datenbank
In dem Forschungsprojekt „Der Arbeitseinsatz sowjetischer Kriegsgefangener im Lagersystem der Wehrmacht auf dem Gebiet des heutigen Landes Niedersachsen (1941-1945)“ haben Rolf Keller und Silke Petry eine Online-Datenbank erarbeitet, die sich für die Quellenarbeit im Geschichtsunterricht und der pädagogischen Arbeit mit Geschichte einsetzen lässt.
Die Datenbank „Arbeitskommandos mit sowjetischen Kriegsgefangenen“ verfügt über mehr als 1600 Einträge, die sich durchstöbern lassen, aber auch per Eingabe von Stichwörtern durchsuchen lassen. Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit dem damaligen Bezirk des Landesarbeitsamtes Niedersachsen mit Sitz in Hannover, welches größtenteils dem heutigen Niedersachsen und Bremen entsprach. Hier wurden in Arbeitskommandos sowjetische Kriegsgefangene als Arbeitskräfte eingesetzt. Die Formen dieser Zwangsarbeit waren sehr unterschiedlich, allesamt im handwerklichen Bereich angesiedelt.
In der Datenbank kann zum Einen intuitiv gebrowst werden, was sich im Unterricht und der pädagogischen Arbeit als Einzelaufgabe innerhalb einer Gruppenarbeit anbietet. Hierbei sind nach alphabet geordnet zunächst die Städte und Landkreise eingetragen, in welchen sich die jeweiligen Lager befanden – der Lagerstandort. Außerdem finden sich in der Benutzeroberfläche das jeweilige Stalag (Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager) sowie die Kommandonummer. Nach diesem dreien kann in der Stichwortsuche geforscht werden. Weiterführende Informationen lassen sich über den Button „+“ öffnen: Genauer Einsatzort (zum Beispiel Aluminiumwerke) sowie Arbeitgeber, Einsatzbereich (zum Beispiel Eisenindustrie), Belegung (Anzahl der Kriegsgefangenen), Todesfälle sowie die Friedhöfe, auf welchen die umgekommenen Zwangsarbeiter beigesetzt wurden und schließlich Bemerkungen, in den meisten Fällen Informationen über die Lagerunterkünfte.
Zum Anderen kann, wie erwähnt, gezielt mit Stichworten gesucht werden, was sich im Unterricht insbesondere in Bezug auf bestimmte Orte als nützlich erweist. Sucht man beispielsweise nach „Göttingen“, so werden auch Lager im Umkreis Göttingens angezeigt, was die Bedienung der Datenbank erheblich erleichtert.
Die Perspektive der Datenbank ist es, ständig erweitert zu werden; schon jetzt bietet sie für den Unterricht eine nützliche Quelle zu unterschiedlichen Arbeitsaufträgen. Weitere Informationen lassen sich dabei für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in dem Beiblatt „Hinweise zur Datenbank und zur Quellenbasis“ nachlesen. Darüber hinaus bieten Rolf Keller und Silke Petry an, persönlich für weitere Forschungshinweise und Anregungen per Mail und Telefon zur Verfügung zu stehen.
Silke Petry und Rolf Keller haben das Buch „Sowjetische Kriegsgefangene im Arbeitseinsatz 1941-1945“ verfasst, welches in unserer aktuellen Ausgabe von Anne Lepper rezensiert wird.
Kontakt
Silke PetryTel.: +49 (0) 5141 – 933 55-27
Fax: +49 (0) 5141 – 933 55-33
E-Mail: silke [dot] petry [at] stiftung-ng [dot] de Dr. Rolf Keller
Tel.: +49 (0) 5141 – 933 55-19
Fax: +49 (0) 5141 – 933 55-33
E-Mail: rolf [dot] keller [at] stiftung-ng [dot] de Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
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- 13/11/2013 - 08:45