Modellprojekt an der Gedenkstätte Grafeneck: Entwicklung eines historisch-politischen Bildungsangebots für Menschen mit Lernschwierigkeiten und geistigen Behinderungen
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Die Gedenkstätte Grafeneck will nun gezielt Menschen mit geistigen Behinderungen oder Lernbehinderungen in ihre pädagogische Vermittlungsarbeit einbeziehen. Sie lässt sich bei ihrem Modellprojekt von der Grundüberzeugung leiten, die für die Vereinten Nationen bei der Verabschiedung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen maßgeblich gewesen ist: Menschen mit Behinderungen sind als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger anzuerkennen. Die Konvention, die 2009 auch in Deutschland in Kraft getreten ist, fordert die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben. Dies setzt voraus, dass Benachteiligungen gezielt entgegengewirkt wird, damit Menschen mit Behinderungen ihre Bürgerrechte wahrnehmen können. Diese umfassende Zielsetzung bündelt der Begriff Inklusion. Er benennt gemäß der UN-Konvention ein Menschenrecht.
Für die politische sowie die historisch-politische Bildung ist Inklusion eine grundlegende Aufgabe. Bildungspläne und Bildungsträger greifen die Zielsetzung deshalb seit Verabschiedung der UN-Konvention auf. Die Umsetzung schreitet langsam voran. Es wird in den nächsten Jahren verstärkt darum gehen, Menschen mit Behinderungen mit geeigneten Bildungsmaßnahmen zu unterstützen, damit diese ihre bürgerlichen Rechte wahrnehmen können.
Die Gedenkstätte Grafeneck will den oben benannten Prozess der Inklusion und Teilhabe von mit ihrem Modellprojekt voranbringen, indem sie die historisch-politischen Bildungsangebote der Gedenkstätte gezielt auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistigen Behinderungen oder auch Lernbehinderungen ausrichtet;indem sie Menschen mit geistigen Behinderungen oder auch Lernbehinderungen bei der Erarbeitung eines Bildungsangebots aktiv einbezieht indem sie Grundlagen für die Konzeption, Erarbeitung und Umsetzung solcher Angebote auch anderen Gedenkstätten bzw. Bildungsträgern in der politischen und historisch-politischen Bildung zugänglich macht.
Mit ihrem Modellprojekt, das die Gedenkstätte Grafeneck in enger Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg (Fakultät für Sonderpädagogik, Reutlingen) erarbeiten und umsetzen wird, stellt sie sich zugleich auf noch bisher neue Weise der besonderen Geschichte ihres authentischen historischen Orts.
Projektdauer 2013-2016
Entwicklung und Kontakt
Dr. Karlheinz KleinbachFakultät für Sonderpädagogik
Abteilung Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung
Pestalozzistrasse 53
72762 Reutlingen Mail: kleinbach [at] ph-ludwigsburg [dot] de
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- 08/10/2013 - 14:56