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Jugend in Neukölln ein etwas anderer Blick auf den Berliner Stadtteil

Ein etwas anderer Blick auf den Berliner Stadtteil 

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Das Buch „Jugend in Neukölln“ und die Wanderausstellung „Träum schön weiter“ eröffnen den Betrachter/innen einen Blick auf den Stadtteil aus der Perspektive der Jugendlichen, die dort leben. Dabei geht es auch um Themen wie Rassismus, Toleranz, Vielfalt und Partizipation.

Bei der Lektüre des Buches „Jugend in Neukölln“ stellt sich einem ein Stadtviertel dar, das jung, laut und bunt erscheint. Mit Ecken und Kanten sicherlich, jedoch nicht annähernd so gefährlich und unattraktiv, wie die Medien das gerne berichten. Der/die Leser/in entdeckt die Gegend durch die Brille derer, die hier wohnen – den berühmt-berüchtigten Jugendlichen aus Neukölln. Und er/sie entdeckt, dass es sich bei diesen Jugendlichen eben nicht um gedankenlose Schlägertypen handelt, sondern um aufgeweckte junge Menschen, die Interesse daran haben, dass sich in ihrem Viertel etwas tut. Ihre persönlichen Geschichten, Gedanken und Wünsche nehmen einen großen Teil des Buches ein. In einzelnen Kapiteln stellen sie sich vor und erzählen von „ihrem“ Neukölln. Dabei geht es auch Themen wie Rassismus, Toleranz, Vielfalt und Partizipation. Es geht darum, was es bedeutet, in Neukölln groß zu werden und darum, welche (falschen) Vorstellungen andere vom Leben in Neukölln haben. Das Buch ermöglicht daher einen guten Einstieg um mit Jugendlichen – egal ob aus einem vermeintlichen Problembezirk oder einer Villengegend – über diese Themen zu diskutieren und sie dazu anzuregen, selbst mit offenen Augen durch die Straßen zu laufen.

Lernen über und von Neukölln

Außerdem bietet das Buch einen einführenden Text über die Geschichte Neuköllns, in dem aus der Perspektive eines Jugendlichen erzählt wird, wie Neukölln über die Jahrhunderte hinweg zu dem wurde, was es heute ist. Zwei ältere Herren berichten über ihre Kindheit und Jugend im Neukölln der 50er und 60er Jahre – eine gute Möglichkeit, um über Nachkriegszeit, Wiederaufbau, deutsche Teilung und Gastarbeiter zu reden.
Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der Neuköllner Bewohner/innenstruktur und ihren Wohnverhältnissen und gibt einen Überblick über die Veränderungen der letzten Jahre. Es geht dabei nicht nur darum, das öffentliche Bild von Neukölln in ein positiveres Licht zu rücken, sondern gleichzeitig auch Missstände, Probleme und negative Entwicklungen aufzuzeigen.
Des Weiteren bieten verschiedene „Spaziergänge durch Neukölln“ die unterschiedlichsten Zugänge zu und Perspektiven auf das Stadtviertel. Der/die Leser/in hat dadurch die Möglichkeit, sich ein eigenes, vielschichtiges und kritisches Bild zu machen. Mit dem Buch „Jugend in Neukölln“ hat das Archiv der Jugendkulturen dem Berliner Stadtteil ein einfühlsames, ehrliches und spannendes Denkmal gesetzt.
Ergänzend zu dem Buch gibt es auch eine Wanderausstellung, die unter dem Titel „Träum schön weiter“ durch Schulen, Jugendklubs und andere Einrichtungen tourt, und beim Archiv der Jugendkulturen ausgeliehen werden kann. (neukölln [at] jugendkulturen [dot] de).

Auch bietet das Archiv der Jugendkulturen mit dem Projekt „Culture on the Road“ ein vielseitiges und spannendes Workshop-Angebot, welches in einem anderen Artikel dieser Ausgabe vorgestellt wird.

 

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