Liebe Leserinnen und Leser,
mit der Ihnen vorliegenden Ausgabe greifen wir die Thematik der Verfolgung von Schwulen und Lesben auf. Die Diskriminierung und Verfolgung gleichgeschlechtlicher Lebensformen ist kein ausschließliches Merkmal des Nationalsozialismus, wurde aber dort verschärft.
Die Darstellung der Problematik erscheint uns auch deshalb relevant, weil sie im historischen Lernen kaum einen Platz findet und häufig der außerschulischen politischen Bildung überlassen wird. Dabei lassen sich in der schulischen und außerschulischen Bildung verschiedene Anknüpfungspunkte zur Thematisierung finden, die sich nicht auf den Geschichtsunterricht beschränken.
Eine anhaltende negative Bewertung gleichgeschlechtlicher Lebensformen in weiten Teilen der Bevölkerung besteht, trotz einiger populärer Repräsentantinnen und Repräsentanten, fort. Im Zusammenhang mit seiner historischen Betrachtungsweise will dieses Magazin zu einer vermehrten Beschäftigung mit der Geschichte von Lesben und Schwulen einladen. Durch die Fokussierung auf den Nationalsozialismus steht dabei zwangsläufig die Verfolgungsgeschichte im Mittelpunkt.
Wir danken den externen Autorinnen und Autoren Gudrun Hauer, Jens Dobler, Nancy Wagenknecht, Thomas Rahe, Tanja Berg und Irene Beyer für ihre vielfältigen und fundierten Beiträge.
Einen Hinweis zur aktuellen Debatte gestatten wir uns aus Anlass dieser Ausgabe:
Die vermehrte Aufdeckung von Formen sexuellen und anderen Missbrauchs, vor allem in der katholischen Kirche, ist nicht mit Homosexualität gleichzusetzen, wie es fälschlich selbst von wohlmeinender Seite verbreitet wird. Sexueller Missbrauch ist immer eine Form von Macht- und Gewaltausübung in sexualisierter Form.
Weiterhin möchten wir sie auf das 4. Seminar der „Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ in der Reihe „Entdecken und Verstehen“ aufmerksam machen. Die Fortbildungsveranstaltung am 23./24. April in Berlin widmet sich autobiographischer Zeugnisliteratur. Weitere Informationen finden Sie hier.
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