LaG-Magazin vom 23. November 2020 (09/20)

Entnazifizierung? Der Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945

Liebe Leser*innen,

wir begrüßen Sie zum aktuellen LaG-Magazin. Dieses Jahr bringt nicht nur die Erinnerung an 75 Jahre Kriegsende. Im November 1945 begann in Nürnberg auch das alliierte Militärtribunal gegen 22 Hauptkriegsverbrecher. Das ist Grund und Anlass genug einen Blick auf die unmittelbare Nachkriegszeit und die Versuche einer Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft durch die Alliierten zu werfen, in deren Zusammenhang die Nürnberger Prozesse gehören. Geografisch und politisch ist der Horizont dabei auf die westlichen Besatzungszonen beschränkt, auf deren Territorium schließlich die Bundesrepublik Deutschland entstanden ist. Diese Einschränkung ist vor allem eine praktische, die unserem Format geschuldet ist.

In einem überblicksartigen Beitrag befasst sich Ingolf Seidel mit den alliierten Versuchen einer Entnazifizierung bis zur frühen Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland.

Juliane Wetzel schreibt über die Situation der jüdischen Displaced Persons, die -  noch mit den Folgen der Lagerhaft kämpfend -  immer wieder mit dem Antisemitismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft konfrontiert waren.

Jörg Osterloh widmet seine Betrachtungen dem Nürnberger Militärtribunal gegen die Hauptkriegsverbrecher 1945/46 und dessen Grundgedanken sowie den zwölf sogenannten Nachfolgeprozessen vor amerikanischen Militärgerichten.

Wir bedanken uns bei den Kolleg*innen für die uns zur Verfügung gestellten Beiträge sowie bei Anika Taschke von der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die Zusammenarbeit.

Das nächste LaG-Magazin erscheint am 16. Dezember 2020. Es dokumentiert verschiedene Beiträge im Zusammenhang mit dem zweiten Teil der Veranstaltungsreihe „Unangepasst. Repressionserfahrungen von Frauen in der DDR“.

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

In einer Überblicksdarstellung schreibt Ingolf Seidel über alliierte Versuche einer Entnazifizierung Nachkriegsdeutschlands bis zur frühen Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland.

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Die Überlebenden der Schoa sahen sich nach der Befreiung der Konzentrationslager häufig dem Antisemitismus der deutschen Nachkriegsbevölkerung ausgesetzt. Juliane Wetzel setzt sich mit der Situation der Displaced Persons auseinander.

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Jörg Osterloh gibt einen Überblick zu den Nürnberger Miliärtribunalen gegen Hauptkriegsverbrecher in den Jahren 1945/46 und zu den Nachfolgeprozessen 1946 bis 1949.

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Die hier vorgestellten Materialien können zur Vermittlung der Nürnberger Prozesse in der (außer-) schulischen Bildung eingesetzt werden.

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