LaG-Magazin vom 24. Juni 2020 (05/20)

Begleitung und Beratung von Opfern rechter Gewalt: Der Verein Opferperspektive

Liebe Leser*innen, 

wir begrüßen Sie zum LaG-Magazin des Monats Juni. Die Ausgabe wurde in Zusammenarbeit mit dem Brandenburger Verein Opferperspektive erstellt und gibt einen Einblick in deren Arbeit. Deren Kern bildet die Beratung Betroffener rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung. Die unterschiedlichen Beiträge zeigen jedoch, dass das Betätigungsfeld des Vereins breiter ist. 

Zu den möglichen Folgen einer rechten Gewalttat können zusätzlich zu psychischem und physischen Schaden noch das Erleben von Ignoranz oder Herunterspielen der Tat seitens der Polizei gehören. Polizeigewalt gegen Minderheiten und institutioneller Rassismus sind beileibe kein Alleinstellungsmerkmal der US-amerikanischen Polizei, auch wenn sich die Dimensionen und die historischen Hintergründe unterscheiden. Dazu gehört unter anderem, dass die deutsche Polizei die des postnationalsozialistischen und postkolonialen Staates, die us-amerikanische, die eines postkolonialen, ist. 

Aufgrund des Engagements von Freund*innen relativ bekannt ist der Fall des aus Sierra Leone stammenden Oury Jalloh, der im Polizeigewahrsam in Dessau-Roßlau unter bisher offiziell ungeklärten Umständen ums Leben kam. Es gibt Hinweise darauf, dass Jallohs Tod eine Vertuschungstat zugrunde liegt. In Bezug auf Rassismus in Polizeibehörden von Einzelfällen zu sprechen bedeutet, die Opfer nicht ernst zu nehmen und zu ihrer fortgesetzten Schädigung beizutragen. 

Hannes Püschel gibt in seinem einleitenden Aufsatz einen Überblick über den Verein und dessen Tätigkeitsfelder anhand eines Fallbeispiels vor. 

Elisabeth Strauch zeigt ebenfalls mit einem Fallbeispiel auf, wie sich Rassismus und die Erfahrung rechter Gewalt auf die Betroffenen auswirken. Zu deren Empowerment soll ein Workshopangebot beitragen.

Mit dem Projekt FairHandeln! will die Antidiskriminierungsberatung Brandenburg zu unterschiedlichen Diskriminierungsformen am Arbeitsplatz sensibilisieren und Betroffenen Wissen über Handlungsoptionen und rechtliche Möglichkeiten vermitteln.

Nadia MatinFranziska Jahn und Hannes Riemann stellen die Wanderausstellung „Kein schöner Land“ zu Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg vor und gehen des Weiteren auf die pädagogischen Begleitmaterialien ein. 

Seit 2004 wandert die Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt seit 1990“ durch Deutschland. In dieser Zeit wurde sie sechsmal aktualisiert. Ingolf Seidel stellt das Konzept und das pädagogische Begleitmaterial vor. 

Im Dachverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. sind 15 fachspezifische und unabhängige Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt vernetzt. Heike Kleffner stellt den Zusammenschluss und seine Arbeit vor. 

Zissy Sauermann gibt einen Einblick in die Hintergründe und den Aufbau des Bildungsmaterials der mobilen Beratung in Sachsen-Anhalt zur Erinnerung an Todesopfer rechter Gewalt im Bundesland. 

Für unsere Rubrik „Neu eingetroffen“ hat Constanze Jaiser das Kinderbuch AUFSTAND DER UMLAUTE rezensiert. 

Wir möchten uns bei allen Beiträger*innen für ihre Texte bedanken. Ein besonderer Dank geht an Judith Porath, Geschäftsführerin der Opferperspektive, für die gute und intensive Zusammenarbeit bei der Planung und Zusammenstellung des Magazins.

In eigener Sache

Wir möchten Sie auf zwei Online-Verastaltungen unseres Vereins hinweisen.

Bei der Produktion dieses Magazin ist uns gestern leider ein Fehler unterllaufen, sodass eine erste, unfertige Fassung verschickt wurde. Wir bitten die daraus folgenden Doppelzustelllungen zu entschuldigen.

Das nächste LaG-Magazin befasst sich mit „Zeitgemäßen Formen historischen Lernens mit digitalen Medien“. Es wird eine Kooperation mit dem Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 und erscheint am 29. Juli 2020. 

Ihre LaG-Redaktion

Beiträge

Zur Diskussion

Hannes Püschel stellt die Arbeit der Opferperspektive vor und illustriert sie fallbezogen.

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Im Dachverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. sind 15 fachspezifische und unabhängige Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt vernetzt. Heike Kleffner stellt den Zusammenschluss und seine Arbeit vor.

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Elisabeth Strauch zeigt anhand des Fallbeispiels von Adil S. auf, wie sich Rassismus und die Erfahrung rechter Gewalt auf die Betroffenen auswirken. Zu deren Empowerment soll ein Workhop beitragen.

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Mit dem Projekt Fairhandeln! will die Antidiskriminierungsberatung Brandenburg zu unterschiedlichen Diskriminierungsformen am Arbeitsplatz sensibilisieren und Betroffenen Wissen über Handlungsoptionen und rechtliche Möglichkeiten vermitteln.

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Nadia Matin, Franziska Jahn und Hannes Riemann stellen die Wanderausstellung der Opferperspektive zu Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg vor und gehen des Weiteren auf die pädagogischen Begleitmaterialien ein.

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Seit 2004 wandert die Ausstellung „Todesopfer rechter Gewalt seit 1990“. In dieser Zeit wurde sie sechsmal aktualisiert. Ingolf Seidel stellt das Konzept und das pädagogische Begleitmaterial vor.

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Zissy Sauermann gibt einen Einblick in die Hintergründe und den Aufbau des Bildungsmaterials der mobilen Beratung in Sachsen-Anhalt zur Erinnerung an Todesopfer rechter Gewalt im Bundesland.

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Neu eingetroffen

Constanze Jaiser stellt das Lese- und Lernbilderbuch, gleichzeitig ein Multimediaprojekt "AUFSTAND DER UMLAUTE und weshalb das Eszett [ɛsˈt͜sɛt] sich diesem anschloss!" zum Thema Mobbing vor.

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