Liebe Leserinnen und Leser,
vor Ihnen liegt die neueste Ausgabe unseres LaG-Magazins. Den thematischen Schwerpunkt bildet der 80. Jahrestag der Machtübergabe an die Nationalsozialisten. Wir haben im Rahmen dieser Schwerpunktsetzung der Vorstellung von Projekten und Ausstellungen, die innerhalb des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ statt finden, große Beachtung geschenkt, da sie auch überregional von Bedeutung sind und manche Anregung für Klassen- oder Kursfahrten bereit halten.
In seinem einleitenden Aufsatz geht Christoph Hamann, LISUM Berlin-Brandenburg, auf den Umgang mit dem Prozess der Machtübergabe im historischen Lernen ein. Darin geht der Autor der Entwicklung nach, dass der Nationalsozialismus heute gewissermaßen von seinem Ende her interpretiert wird und die Betrachtung der Shoah dabei im Zentrum steht.
Das ehemalige SA-Gefängnis in der Berliner Papestraße, dessen Nutzung als frühes Konzentrationslager zwischen März und Dezember 1933 bis in die 1990er Jahre unbeachtet blieb, wird durch die Kuratorin der Dauerausstellung, Irene von Götz, vorgestellt. Dieser Gedenkort, der seit dem April 2011 öffentlich zugänglich ist, bietet unterschiedliche Angebote für die historisch-politische Bildung.
„Berlin 1933 - Der Weg in die Diktatur“ ist der Titel einer Ausstellung der Stiftung „Topographie des Terrors“, die Klaus Hesse, der kuratorische Leiter des Ausstellungsprojekts, in seinem Beitrag thematisiert.
Dem Beitrag von Klaus Hesse zugeordnet ist ein kurzer Ankündigungstext von Judith Prokasky über die Ausstellung „Zwischen den Zeilen? Zeitungspresse als NS-Machtinstrument“, die ebenfalls im Dokumentationszentrum der Stiftung „Topographie des Terrors“ gezeigt wird.
Ein Onlineprojekt des Jüdischen Museums Berlin stellt Henriette Kolb vor. Unter der Überschrift „1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums“ werden Quellen zur frühen antisemitischen Diskriminierungs- und Verfolgungspraxis präsentiert.
Ein Brandenburger Projekt des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit verweist auf die Möglichkeit zivilgesellschaftlichen Engagements mit einem regionalgeschichtlichen Ansatz. Ralf Dietrich stellt das Projekt „Brandenburg ´33 – Erinnern vor Ort“ und die dazugehörige Webseite vor, an der unser Verein „Agentur für Bildung“ redaktionell beteiligt war. Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang auf einen eintägigen Workshop unseres Kooperationspartners am 23. Februar aufmerksam machen.
Wir danken allen Beiträger/innen dafür, dass Sie mit Ihren Essays die Herausgabe dieses LaG-Magazins ermöglicht haben.
Unsere bereits angekündigte Sonderausgabe zur Dokumentation der Tagung „Erfahrungen Konzepte Perspektiven. Zeitzeugenberichte in der Bildungsarbeit zur NS- und DDR-Geschichte“ mussten wir leider aus technischen Gründen verschieben. Sie wird am 27. Februar erscheinen.
Die nächste reguläre Ausgabe unseres LaG-Magazins erhalten Sie am 20. März. Sie wird den Titel „Geteilte Erinnerungen ‐ Historisches Lernen in Gedenkstätten mit doppelter Vergangenheit“ tragen.
Wir wünschen Ihnen eine bereichernde Lektüre,
Ihre LaG-Redaktion